Veredelungen im Verpackungsdesign
Aufwertung von Verpackungsdesign durch Veredelungstechniken
Der goldene Schimmer der Heißfolienprägung ist ein Blickfang und wertet das Produkt deutlich auf.
Die breite Palette an metallisch glänzenden Kaltfolien, die bereits eine Eigenfarbe haben, gibt der Kreativität viele Möglichkeiten.
Die 3-dimensionale Wirkung von Quelllack als Druckveredelung wirkt besonders auf dunklen Untergründen spannend.
Druckveredelungen – die drei Hauptverfahren im Verpackungsdesign
Verpackungen aus Papier werden überwiegend durch drei Verfahrenstechniken veredelt: Lackieren, Kaschieren, Prägen.
Viele Lackierungen werden direkt während des Druckprozesses aufgetragen. Am häufigsten kommt der Dispersionslack als Materialschutz zum Einsatz. Weitere Lacke wie z.B. Relieflack, Glanzlack oder Thermolack dienen der Veredelung.
Beim Kaschieren wird die Folie mittels speziellem Kleber auf den Träger gebracht. Die silberne Kaltfolie wird häufig verwendet.
Das Prägen wird mithilfe eines Prägestempels unter Hitze vorgenommen. Die goldene Heißfolienprägung ist das bekannteste Beispiel.
Welche Druckveredelung für welches Verpackungsdesign
Druckveredelung mit Lack
Dispersionslack: Der meist verwendete Lack ist der Dispersionslack, da er eine Verpackung vor Abrieb und anderen äußeren Einflüssen schützen soll. Dieser auf Wasser basierende Lack bringt kaum Glanz und wird daher aus rein praktischen Gründen fast immer vollflächig eingesetzt.
UV-Lack: Ein UV-Lack – auch Glanzlack genannt – dient zwar auch dem Schutz der Verpackung, allerdings hat er einen hohen Glanzwert und kann heutzutage auch inline in hohen Schichtdicken aufgetragen werden. Das ist so mit anderen Lacken nicht möglich. UV-Lack kann vollflächig, aber auch partiell aufgetragen werden, um etwa ein Logo glänzend und haptisch hervorzuheben. Auf dunklen Untergründen kommt er besonders gut zur Geltung. Zudem ist er kostengünstig.
Mattlack: Manchmal ist eine dezentere Ausstrahlung der Verpackungen gewünscht. Ein Mattlack wird oft als „edler“ wahrgenommen.
Relieflack: Er hat die besondere Eigenschaft, einen deutlich fühlbaren und auch sichtbaren 3D-Effekt zu erzeugen. Auf hellen Untergründen fällt seine Wirkung allerdings kaum auf.
Relieflack
Der Relieflack ist ein UV-Lack, der in sehr hoher Schichtdicke aufgetragen wird und dadurch die dreidimensionale Wirkung erzielt. Am besten sollte er auf Materialien mit starker Grammatur verwendet werden.
Es gibt viele weitere Lacke für spezielle Verpackungsveredelung – dazu gehören:
- Soft-Touch-Lacke für eine samtige Haptik
- Silber- oder Goldlacke mit schimmernden Metallic-Pigmenten
- Glitterlack mit Glitter-Pigmenten
- Iriodinlacke mit farbchandierenden Pigmenten
- Strukturlacke/Sandlacke für eine matt-rauhe Oberfläche
- Duftlacke mit speziellen Duftstoffen
- Thermolacke für verschiedene Farbeffekte durch Temperaturveränderung (z.B. Körperwärme)
Druckveredelung mit Folie
Folienkaschierung: Genauso wie Dispersions- und UV-Lacke dienen die Kunststofffolien in erster Linie dem Schutz der Verpackung. Darüber hinaus bietet eine Folienkaschierung auch bessere Stabilität und Aromaschutz und wird daher bevorzugt bei Getränkeverpackungen verwendet. Aber auch mit Folien kann man eine Verpackung attraktiver machen. Mit matten oder glänzenden Folien gibt man der Verpackung den gewünschten Eindruck, mit silbernen oder goldenen Folien wertet man Verpackungen auf und mit einer Soft-Feel-Folie erreicht man ähnlich wie beim Soft-Touch-Lack ein samtiges Gefühl.
Die besonderen Metallic-Folien:
Kaltfolienkaschierung: Die silberne Folie kann flächig, aber auch auf feine Gestaltungs-Details aufkaschiert werden. Ihr stark reflektierender Charakter zeigt schon bei geringem Lichteinfall seine glänzende Wirkung. Der besondere Vorteil von Kaltfolie ist die Möglichkeit der farbigen Bedruckbarkeit. Damit können individuell gewünschte Metallic-Farbtöne erreicht werden. Einzig sehr helle Farben sind kaum umsetzbar, da die Kaltfolie ihren silbrig-grauen Grundton hat.
Heißfolienprägung: besonders edel wirkt ein Verpackungsdesign, dass sich durch metallisch glänzende Elemente hervorhebt. Die Heißfolienprägung nutzt ein Klischee (Stempel) zum partiellen aufschmelzen einer Metallfolie wie etwa Gold, Silber oder Kupfer. Die Anziehungskraft einer Heißfolienprägung im Verpackungsdesign, speziell bei Etiketten, ist unübertroffen.
Strukturfolie: Es gibt noch eine Besonderheit in der Veredelung durch Folienprägung. Indem in den Prägestempel eine feine Struktur eingefräst oder eingelasert wurde, erhält nur die Folie, nicht das Verpackungsmaterial, eine Oberfläche, die das Licht nochmal interessant bricht.
Irisierende Heißfolie: in diese Heißfolie sind spezielle Effektpigmente eingearbeitet, sodass die Folie in verschiedenen Farben glänzt, je nach Winkel des Lichteinfalls. Die Folie ist etwas dicker als die übliche metallene Heißfolie und bietet somit ein zusätzliches haptisches Feeling. Damit wird jedes Verpackungsdesign zu einem Hingucker.
Weitere Druckveredelungen
Blindprägung: eine dezente Veredelung wird dadurch erzielt, dass bestimmte Bereiche der Verpackung entweder hoch oder tief geprägt werden – allerdings ohne Farbe oder Material. Die Prägung ist nur beim Bewegen der Verpackung sichtbar, wenn das Licht an den Kanten bricht.
Beflockung: für außergewöhnliches Verpackungsdesign sorgt eine Beflockung mit Fasern aus Polyamid oder Viskose. Die damit versehene Oberfläche kann sich flauschig, zart samtig oder leicht kratzig anfühlen. Das hängt von der Länge und Festigkeit der Fasern ab. Die modernen Klebstoffe sorgen für eine langlebige Festigkeit auf der Verpackung.